Gegen das Blutgeschäft:                                     Jeder Schritt ist ein Schritt

Paul Ignaz Vogel

 

Ob ich das erste Mal dabei sei, fragte mich eine Frau mittleren Alters am Besammlungsplatz zum Ostermarsch im Eichholz Wabern. Ich entgegnete ihr, dass wir vor fünfzig Jahren an den Ostermärschen noch gegen die atomare Bewaffnung der Schweiz protestiert hatten.

 

So wanderten wir – Schritt für Schritt – am diesjährigen Ostermontag der Aare entlang zum  Münsterplatz Bern. Ueli Mäder, Soziologe und Konfliktforscher hielt dort eine kurze Ansprache. Er lobte die Sinngebung durch die kürzlich lancierte eidgenössische Volksinitiative gegen das Geschäft mit dem Krieg.

 

Rentables Blutgeschäft

 

Im Jahr 2014 wurden weltweit 400 Mrd. Dollars für Rüstung ausgegeben. Das entspricht der Hälfte des Gesamtvermögens der Weltbevölkerung.

Im Jahr 2016 investierte die Schweizerische Nationalbank 600‘000 Fr. in Waffengeschäfte. Die UBS und die CS waren mit 6,5 Mrd USD im Blutgeschäft tätig. Gefordert wird nun ein Verbot von Investitionen in die Rüstungsindustrie für Nationalbank und auch für die Anlagen der Pensionskassen. Ethische Haltungen in Ehren, meinte Mäder, aber gesetzliche Vorgaben mit einem Verbot des Blutgeschäftes wären besser. Wir alle sollten verantworten, was mit unserem Geld geschieht.

 

Sozialen Frieden anstreben

 

Applaus erntete Mäder mit dem Hinweis, dass der Reichtum weltweit ungerecht verteilt ist. Den sozialen Ausgleich herzustellen sei auch Friedenspolitik. Er forderte ein freiheitliches und kosmopolitisches Denken und lobte die pragmatische  Forderung der lancierten eidgenössischen Volksinitiative gegen das Kriegsgeschäft. Denn, so Mäder: „Jeder Schritt ist ein Schritt“.

 

Ein Fort-Schritt.

 

(PIV)

 

Eidgenössische Volksinitiative gegen Geschäfte mit dem Krieg

Die Jungen Grünen haben kürzlich zusammen mit der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) eine eidgenössische Volksinitiative gegen Geschäfte mit dem Krieg lanciert. Das Volksbegehren will allen Schweizer Finanzakteuren die Investitionen in Krieg und Tod verbieten.

 

Die Jungen Grünen schreiben: „Der globale Waffenhandel wächst weltweit und stellt eine wichtige Ursache für Elend, Krieg und die Flüchtlingskrise dar. So investieren Grossbanken wie die UBS oder die CS Milliardenbeiträge in die grössten Waffenproduzenten und schrecken dabei auch vor geächteten Minen und Atomwaffen nicht zurück. Auch Pensionskassen, die Nationalbank oder der Fonds der AHV investieren Geld in Krieg und Tod.“