Vom Atomfieber zu einer Kultur des Verzichtes

Michael Fischer legt mit seinem Buch Atomfieber (Verlag Hier und Jetzt) die Geschichte der nuklearen Entwicklung in der Welt, in Europa, in der Schweiz vor. Was tun, wenn eine wissenschaftliche Entdeckung und die daraus resultierende Technologie in Katastrophen ungeahnten Ausmasses endeten? Und wenn der Fortschritt zur generellen Lebensgefahr geworden ist?

 

Paul Ignaz Vogel

 

Michael Fischers Buch Atomfieber beginnt mit der Wende ins atomare Zeitalter: Gegen Ende des Jahres 1938 entdeckte der deutsche Chemiker Otto Hahn in Berlin, dass sich Urankerne durch Neutronenbestrahlung spalten lassen. Albert Einstein, Theoretiker und Physiker, konnte bereits am 2. August 1939 in einem Brief den US-Präsidenten Roosevelt warnen, eine Bombe neuen Typs könnte in die Hände Hitlers fallen (Atomfieber, S. 18). Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im September 1939 wurden die führenden deutschen Kernphysiker tatsächlich von den Nazis beauftragt, eine Atombombe zu bauen. Damit hatte der nukleare Rüstungswettlauf begonnen. Die Amerikaner hatten sich ebenfalls an die Arbeit gemacht. Mit dem ersten Atombombenabwurf 1945 über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki beendeten die USA den Zweiten Weltkrieg im pazifischen Raum. Die Büchse der Pandora war geöffnet. Kaum auszudenken, was geschehen wäre, wenn Hitler als erster Zugriff zur Atombombe gewonnen hätte. 

 

Bipolarer Kalter Krieg

 

Das Buch Atomfieber von Fischer skizziert die rasante zeitgeschichtliche Entwicklung nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Der einsetzende Kalte Krieg zwischen den ehemaligen Siegermächten des Zweiten Weltkrieges wurde weitgehend zwischen den beiden Supermächten USA und UdSSR bipolar geführt. Was mit der Entdeckung der Kernspaltung zuerst als ein glorioser Sieg der menschlichen Wissenschaft galt, wurde bald zu gigantischen Vernichtungskräften, welche der ganzen Erde galten. Es herrschte das System der gnadenlosen Konkurrenz zwischen den Machtblöcken und ihrer entsprechenden konträren politischen Systeme. Fischer erinnert daran, dass die UdSSR bereits 1949 ihre erste Atombombe testen konnte. Bezeichnenderweise lag unter Stalin das Atomdossier in den Händen seines Geheimdienstchefs Beria, dem „sowjetischen Himmler“ - wie sein Chef Stalin ein Menschheitsverbrecher (Atomfieber, S. 46). Die atomare Rüstung war stets eine Sache von Wenigen in allen Ländern gewesen und daher strengstens geheim. Zahlreiche Spionage-Geschichten auf beiden Seiten des Kalten Krieges drehten sich um diese auch politisch höchst gefährliche Strahlenzone. 

 

Im Gleichgewicht des Schreckens schaukelten sich die Rüstungs-Supermächte nach oben. In der Kubakrise 1962 kam es fast zum Ausbruch eines dritten (nuklearen) Weltkrieges (Atomfieber, S. 58 ff.). Erst der Atomwaffensperrvertrag gebot erstmals Einhalt. Der Vertrag wurde am 1. Juli 1968 von den USA, der Sowjetunion und Großbritannien unterzeichnet und trat am 5. März 1970 in Kraft. Er sollte den Vorsprung und das Wissensmonopol der bisherigen Supermächte festigen. Mit dem Vertrag wurde auch eine friedliche, das heisst nur zivile Nutzung der Kernenergie angestrebt. Die Schweiz trat 1969 dem Vertrag bei (Atomfieber, S. 76 ff.). 

 

Ziviler Widerstand gegen atomare Aufrüstung

 

Es sei Zeit für eine atomare Abrüstung, hatte bereits 1958 der britische Philosoph Bertrand Russell angemahnt. In London fand ein erster Ostermarsch von Kräften aus der Zivilgesellschaft statt, welche dem Slogan „lieber tot als rot“ nicht folgen wollten. (Atomfieber, S. 53). Russell engagierte sich für den Frieden und versuchte, den Präsidenten der USA, Dwight D. Eisenhower und den Kremlführer Nikita Sergejewitsch Chruschtschow zur Kooperation und zur Abrüstung zu bewegen.

 

Eine entsprechende Friedensbewegung gegen die atomare Aufrüstung bildete sich auch in der Schweiz aus kirchlichen Kreisen, SP-Linken und um den Trotzkisten Heinrich Buchbinder (Atomfieber,  S. 53). Gemäss dem Vorbild aus England wurden zu Ostern Friedensmärsche organisiert, um so in breiten Teilen der Bevölkerung präsent zu sein. Diese Friedensbewegung kämpfte vor allem gegen den Atomkrieg und sah später in der zivilen Nutzung der Kernenergie durch AKWs vorerst das kleinere Übel, das es zu tolerieren galt. Erst später fand sich ein Teil der Bewegung wieder im zivilen Widerstand gegen die sogenannt friedlichen Nutzung der Kernenergie.  

 

Die Behörden reagierten auf die zunehmende atomare Bedrohung mit einer Verbetonierung des Landes. Überall entstanden unterirdische Zivilschutzanlagen, dank denen die Bevölkerung einen atomaren Angriff hätte überleben sollen. „Die Schweiz bunkert sich ein“, schreibt Michael Fischer im Atomfieber (S. 66 ff.). Nur nebenbei: Zum zukunftslosen mentalen Inventar der Schweizerischen Eidgenossenschaft wurde auch die Gratisbroschüre „Zivilverteidigungsbüchlein“, die 1969 an alle Haushalte verteilt worden war und vor dem inneren Feind warnte. Damit waren die Oppositionellen gemeint. 

 

Heute im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts scheint es, dass ein gewisser genereller Stimmungsumschwung gegen die globale Atombewaffnung weltweit stattgefunden hat. Michael Fischer stellt in seinem Buch Atomfieber diesen Sachverhalt fest.  2017 wurde die im schweizerischen Genf domizilierte Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen ICAN ausgezeichnet und erhielt den Friedensnobelpreis. Dem gegenüber weist Fischer jedoch auch auf das Wirken des aktuellen US-Präsidenten Donald Trump hin, der sowohl das Atomabkommen mit Iran und den INF-Vertrag über das Verbot atomarer Mittelstreckenraketen aufkündigte. Gleichzeitig strebt Trump offenbar eine Denuklearisierung von ganz Korea an und ist mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un in Verhandlungen eingetreten (Atomfieber, S. 97). 

 

Militärisch-industrieller Komplex 

 

Der radioaktiven Verseuchung der Atmosphäre durch Atombombentests war während des Kalten Krieges kaum Bedeutung beigemessen worden. Die mörderischen Versuche fanden während Jahren überirdisch statt. Neun Jahre nach dem ersten Abwurf einer Atombombe fand 1954 ein US-Test auf dem Bikiniatoll statt und trug den sinnigen Namen „Bravo“ (Atomfieber, S. 38). Die UdSSR veranstalteten noch 1961 mit dem Versuch der Wasserstoffbombe „Zar“ ein radioaktives Horrorszenario. Michael Fischer: „Man geht heute davon aus, dass an den Spätfolgen der weltweit über 2100 Atombombentests über 200‘000 Menschen gestorben sind.“ (S. 38). Erst später fanden nur-unterirdische Atombombenversuchen statt.  

 

Parallel zur rasanten militärischen Forschung und Waffenentwicklung entstand eine eigentliche Atomwirtschaft zu zivilen Zwecken. Mit einer grossen Propaganda-Aktion hatte 1953 der damalige US-Präsident Eisenhower die „Atoms for Peace“-Bewegung lanciert (Atomfieber, S. 107). Ein Jahr später begann in der UdSSR das erste Atomkraftwerk zu arbeiten. 1956 erfolgte der erste Spatenstich der Reaktor AG für eine atomare Forschungsanlage im schweizerischen Würenlingen durch Paul Scherrer. Es herrschte weltweit Hochstimmung  zugunsten einer zivilen Nutzung der Atomenergie. Diese tat sich unter anderem auch 1958 bei der Weltausstellung in Brüssel kund. Ein symbolhaftes Bauwerk Atomium sollte an den nuklearen Fortschritt erinnern.   

 

1962 wurde im schweizerischen Lucens (Kanton Waadt) mit dem Bau eines Versuchs-Atomkraftwerkes begonnen. Dort kam es 1969 zu einem verheerenden Unfall mit Kernschmelze, dessen Folgen beinahe für unser Land zu einer nuklearen Katastrophe geworden wäre. Der Vorfall gehört mit der Stufe 7 bis heute zu den schwersten Atomunfällen weltweit. Doch die Aufregung im Schweizerlande hielt sich deswegen sehr in Grenzen. „Es gab zwar nach dem Reaktorunfall eine politische Debatte, diese kreiste aber um die Frage, ob man Geld zum Fenster hinausgeworfen hatte“, schreibt Michael Fischer im Buch Atomfieber (S. 136).  

 

Anti-AKW-Bewegungen

 

Heute sind in der Schweiz vier Kernkraftwerke (Beznau, Gösgen, Leibstadt, Mühleberg) mit fünf Reaktorblöcken am Netz. Ihr Anteil an der Gesamtstromerzeugung beträgt 40 Prozent. Diese Energieversorgung wurde zum Teil gegen den vehementen Widerstand einer Minderheit in der Bevölkerung durchgesetzt. 

 

Gegen den Bau eines AKWs vor den Toren Basels, in Kaiseraugst, regte sich anfangs der 1970er-Jahre ein heftiger Widerstand. Das Baugelände wurde 1975 besetzt - mit Erfolg. Das Projekt wurde aus innenpolitischen Gründen fallen gelassen, das AKW Kaiseraugst nie gebaut. 

 

Michael Fischer analysiert in seinem Buch Atomfieber (S. 176) die Entfaltung der AKW-Opposition in eher Gemässigte einerseits und dann in Grün-Radikale andererseits. Der innenpolitische Raum wurde in der Kern-Energiefrage zusehends ideologisiert. Beim zweiten Anlauf setzte sich schliesslich trotz heftigster Widerstände aus Politik und Zivilgesellschaft die Atomlobby durch. 1979 wurde das AKW Gösgen in Betrieb genommen (Atomfieber S. 160 ff.). Auch grünterroristische Umtriebe konnte dem Zulieferanten ans schweizerische Stromnetz nichts mehr Wesentliches antun. Der sozialdemokratische Energieminister Willi Ritschard erlitt einen dauernden politischen Stresstest.

 

Dann geschah der Durchbruch im Meinungsstreit um die Nutzung der Kernenergie, und zwar 1986 durch eine  Katastrophe ungeahnten Ausmasses im ukrainischen Tschernobyl. Der nukleare Super-GAU war eingetreten (Atomfieber, S. 189). 

 

Während in Westeuropa die schlagartige Zunahme einer Strahlenbelastung in der Atmosphäre registriert und die mögliche Ursache angedeutet wurde, hielt der sowjetische Geheimdienst KGB die Katastrophe tage- und wochenlang unter dem Deckel, bis Gorbatschow das Entsetzliche am Fernsehen hochoffiziell bekannt geben musste. Dieses öffentlich gewordene Auseinanderklaffen zwischen dem Sein und dem, was nicht sein darf, führte nebenbei auch zum Zerfall der totalitären Macht in der Sowjetunion. Eine demokratische Öffentlichkeit bestand zur Zeit des atomaren Super-GAU noch nicht (Atomfieber, S. 192 ff.).

 

Langsam erholte sich auch die schweizerische Atomlobby von diesem gigantischen Vertrauensverlust. Doch da ereilte uns 2011 die Meldung von der nuklearen Katastrophe im japanischen AKW Fukushima (Atomfieber, S. 229 ff.).  

 

Da verschiedenste  Volksinitiativen gegen die atomare Aufrüstung sowie den Bau und Betrieb von AKWs gescheitert waren, beschloss 2011 der Schweizerische Bundesrat in eigener Regie den sukzessiven Atomausstieg. Es waren vier Frauen, welchen den damalig mutigen Zukunftsentscheid für die bessere Zukunft unseres Landes trugen. 

 

Michael Fischer informiert am Schluss seines Buches Atomfieber in einem Kapitel über das strahlende Erbe, das heisst über die Entsorgung der radioaktiven Abfälle (S. 275 ff.), deren sich niemand annehmen will und die in Würenlingen zwischengelagert werden. Und es bleibt der künftige jahrzehntelange Rückbau der Anlagen als grosses Zukunftswerk der Schweiz. Der Atommeiler Mühleberg soll als erster Ende 2019 abgeschaltet werden. Danach braucht es Milliardenbeträge für den Weg zurück aus der atomaren Sackgasse – von einer nicht mehr rentierenden Atomwirtschaft. 

 

Politische Altlasten

 

Radioaktive Altlasten erinnern auch an andere Altlasten. Die Zeitgeschichte ermöglicht uns ein tieferes Verständnis der Umstände des eidgenössischen Atombombenwahns. Denn die rasante weltweite Entwicklung ab 1938 mit der Entdeckung der Kernspaltung durch Otto Hahn im Deutschen Reich wirkte sich auch auf die reellen Zukunftsängste der Schweiz aus, die während des 2.Weltkrieg ihre Unabhängigkeit gegenüber Nazideutschland verloren hatte. Politische Altlasten wurden nach 1945 rapide wirksam. Das plötzliche strategische Anpassertum an die siegreichen USA erscheint plausibel. Es entsprach schweizerischer Staatsraison.

 

Michael Fischer informiert im Buch „ Atomfieber“ über brisante Details der ganz frühen Nuklearforschung, an der auch schweizerische Stellen beteiligt waren (S.18 ff.).

 

So hielt beispielsweise der Schweizer Physiker Paul Scherrer von der ETH Zürich  1939-1945 wissenschaftliche Kontakte zu den deutschen Kernphysikern aufrecht und meldete als amerikanischer Agent seine Erkenntnisse an das in der Berner Altstadt (Herrengasse) stationierte amerikanische Office of Strategic Studies OSS (später CIA) von Allen W. Dulles. Scherrer lud auch den deutschen Physiker Werner Heisenberg vom Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin-Dahlem zu einem Vortrag am 18. Dezember 1944 an die ETH Zürich ein. Der amerikanische Geheimdienst schickte einen Agenten und Auftragskiller nach Zürich. Sollte es sich herausstellen, dass die Nazis kurz vor dem Bau einer einsatzfähigen Atombombe standen, wäre der wissenschaftliche Referent umgehend erschossen worden 

 

Diese indirekte Stellungnahme der Schweiz gegen die Hitlerallianz kam unserem Land nach Ende des Zweiten Weltkrieges sehr gelegen. Das wirtschaftlich profitable und politisch verheerende Anpassertum unseres Kleinstaates an das verbrecherische Dritte Reich war den USA stets ein Dorn im Auge gewesen, und eine diplomatisch Bestrafung und Isolierung unseres Landes lag nach 1945 generell in der Luft. Die Sieger über Hitler erwiesen sich ansonsten nicht sehr zimperlich im Umgang mit einstigen Kollaborateuren.

 

Begeistert machte sich bereits 1946 die Spitze des schweizerischen Militärs, vor allem der damalige EMD-Chef Karl Kobelt daran, zusammen mit Paul Scherrer eine Atombombe made in Switzerland zu entwickeln. Und diese natürlich insgeheim, hinter dem Rücken der Bevölkerung, des Souveräns, der Politik (Atomfieber, S. 25 ff.). Noch galt mentalitätsmässig das Vollmachtenregime, mit dem der schweizerische Bundesrat unser Land während des Zweiten Weltkrieges faktisch diktatorisch regiert hatte. So war es auch ein Leichtes, die eidgenössischen Räte  bei der Verabschiedung einer Vorlage zur Atomforschung mit angeblich rein zivilen Zwecken zu täuschen. „Eine dreiste Lüge“, wie Michael Fischer schreibt. Die letzten Vollmachten-Massnahmen wurden vom Parlament erst 1952 zurück genommen (siehe Historisches Lexikon der Schweiz, Vollmachtenregime). 

 

Mit dem Projekt der eidgenössischen Atombombe konnte sich die Schweiz auch bequem zur westlichen Verteidigungsallianz bekennen, die sich nach 1945, Jahr um Jahr immer mehr als Beginn des Kalten Krieges abzeichnete. Das schweizerische Atombombenprojekt wurde erst 1988 offizielle begraben, wie Michael Fischer im Atomfieber zu berichten weiss (S. 15 ff.).

 

Die amerikanisch-schweizerische Zusammenarbeit im Bereich der nuklearen Anwendung fand ihre geheime Fortsetzung mit der sogenannten Tinner-Affäre. Der schweizerische Ingenieur Friedrich Tinner war in den 1970er-Jahren  ins Fadenkreuz der pakistanischen Atomrüstung geraten. Zusammen mit seinen beiden Söhnen  belieferte Tinner den Iran, Libyen und Nordkorea mit Bestandteilen für die Atomtechnologie. Seit 2003 arbeitete das Netzwerk mit dem amerikanischen Geheimdient CIA zusammen. Es folgten Verhaftungen in Deutschland und in der Schweiz. 2007 beugte sich die Schweiz unter dem Justizminister Blocher dem Druck der USA und vernichtete unter internationaler Aufsicht die Tinner-Akten. Eine Kopie derselben tauchten jedoch zwei Jahre später im Archiv der schweizerischen Bundesanwaltschaft wieder auf. Ein korrektes abschliessendes Gerichtsverfahren gegen die Tinners war so nicht mehr möglich. Es kam zu einem Deal zwischen den Parteien, der gerichtlich abgesegnet wurde (Atomfieber, S. 94 ff.).

 

Keine Technik ohne Risiko

 

Zur Buchvernissage Atomfieber im Volkshaus Zürich  hatte der Verlag Hier und Jetzt am 1. April 2019 nebst dem Verfassser Michael Fischer auch Dr. Rudolf Rechsteiner, Energiepolitiker und a.Nationalrat sowie Professor Horst-Michael Prasser von der ETH Zürich eingeladen. Das Gespräch leitete Martin Läubli vom Tagesanzeiger. 

 

Der 1955 im ostdeutschen Görlitz geborene Horst-Michael Prasser hatte in Moskau zu Sowjetzeiten seine Ausbildung erhalten und wurde in der DDR Experte für Kernkraftwerkfragen. Er arbeitete im Zentralinstitut für Kernforschung in Rossendorf. Laut Wikipedia hatte der von Grossbritannien eingekerkerte und 1959 begnadigte sowjetische Atomspion Klaus Fuchs am Aufbau dieses  Institutes gewirkt und die Forschungspolitik der DDR wesentlich beeinflusst. Seit April 2006 ist Prasser ordentlicher Professor für Kernenergiesysteme an der ETH Zürich. Er gilt heute als erstrangiger  wissenschaftlicher Systemvertreter der Kernenergie-Anwendung in der Schweiz (siehe Website ETH Zürich, Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik).

 

An der Podiumsdiskussion sagte Prasser den alles entscheidenden Satz: „Es gibt keine Technik, die kein Risiko hat.“ Und: „Wer kein Risiko will, muss auf die Technik verzichten.“

 

Er erinnerte an die Situation in der DDR, die er als Wissenschaftler miterlebte. Viele Dreckschleudern der Kohlekraftwerke waren damals aktiv um den nötigen elektrischen Strom zu erzeugen. Somit galt die Kernenergie als relativ sauber in der alltäglichen direkten Auswirkung auf die Umwelt. 

 

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Not-Wende und wieder verzichten lernen

 

Das Buch Atomfieber von Michael Fischer dient als hervorragende Grundlage für eine weiter führende Diskussion in der Energiepolitik. Es ist sehr informativ geschrieben und bietet mit Fussnoten zahlreiche Zusatzinformationen an. Beeindruckend ist, wie ein Vertreter der jüngeren Generation die zeitgeschichtlichen Entwicklungen sieht, in die er selbst hinein geboren wurde. Fischer erschien zur Buchvernissage in Begleitung seiner Familie. Mit dabei war auch seine fast einjährige Tochter, die sich während der Debatte mäuschenstill verhielt. Fürwahr, die Befassung mit dem Thema der Denuklearisierung unserer Energiepolitik ist zu einer Generationen übergreifenden Aufgabe geworden. 

 

Nach der Lektüre des Buches Atomfieber seien mir einige Gedankengänge erlaubt, die Auswege aus der energiepolitischen Sackgasse von heute aufzeichnen mögen.

 

Zwei Übeln steht die Menschheit heute gleichzeitig gegenüber: Der Gefahr der radioaktiven Verstrahlung und der klimatischen Zeitenwende. Sowohl Atom-Strom als auch die Energienutzung von fossilen Brennstoffen erscheinen uns als Irrwege. Nur durch Verzicht auf beide Energieformen können die Erde, die Natur, die Menschheit für die Zukunft vor grossen Schäden bewahrt werden.

 

Alternative Energieformen gäbe es zu Hauf. Da bleibt nur die Verzichtshaltung ein sehr grosses gesellschaftliches Problem. Können wir das überhaupt noch, Verzicht üben? Nachdem wir in einer Überflussgesellschaft nur das unmittelbare Konsumieren gelernt haben? Und gewohnt sind, stets nur das zu nehmen, was einfach da ist, ohne es zu hinterfragen? Oder wagen wir doch noch, Nein zu sagen, zu verzichten? In einer grundsätzlichen Haltung? Mit Überlegungen? Mit neuen Prioritäten im Dasein?

 

Ein grosses gesellschaftliches Lernwerk zum Verzichten-Können scheint not-wendiger denn je, in Schulen, Human-Wissenschaften und in der Weiterbildung: Als neue Kulturleistung für die Zukunft der Menschheit, für die Natur, für den Erdball. 

 

MICHAEL FISCHER

ATOMFIEBER

Eine Geschichte der Atomenergie in der Schweiz

Hier und Jetzt, Verlag für Kultur und Geschichte, Baden, 2019. 

ISBN 978-3-03919-472-8

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Meine persönlichen Erinnerungen an die Zeitgeschichte

 

Anti-Atomkriegsbewegung


Als Gymnasiast hörte ich - Ende der Fünfzigerjahre des vorigen Jahrhunderts - erstmals von der Anti-Atomkriegsbewegung. Es zirkulierten englischsprachige Flugblätter im international ausgerichteten Basler Jazzlokal Atlantis. Kollegen von mir und ich selbst fertigten darauf eigene unterzeichnete  Handzettel in deutscher Sprache an und streuten sie aus. Das war die erste Probe in Zivilcourage während den härtesten Zeiten der internationalen Konfrontation im Kalten Krieg.  

 

Paul Ignaz Vogel

 

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Die Kubakrise

 

Im Jahre 1962 hatte die Sowjetunion Kuba mit Atom-Raketen bestückt. Sie waren eine reelle Bedrohung für die nahen USA. Die freie Stadt Westberlin, in der ich damals studierte, war eine Insel mitten im sozialistischen System und das Gegenpfand zu Kuba. «Máximo Líder» Fidel Castro, Kubas Führer  befürwortete einen Atomkrieg um seine Position zu wahren. Nikita Sergejewitsch Chruschtschow, der damalige Herrscher im Kreml zog jedoch die provokativen Vernichtungswaffen von Kuba ab. Was hatte das mit Berlin zu tun? Die vier Siegermächte von 1945, die USA, UdSSR, Grossbritannien und Frankreich hatten  das eroberte Berlin in vier Sektoren eingeteilt. Der Sowjetsektor wurde 1961 mit der Berliner Mauer in die DDR einverleibt. In Ostberlin fand anfangs 1963 der Parteitag der staatstragenden Sozialistischen Einheitspartei Deutschland (SED) statt. Chruschtschow war zu Gast.

 

Willy Brandt, Sozialdemokrat und damals Regierender Bürgermeister von Westberlin, wollte nach Ostberlin reisen um  Chruschtschow die Lage der Menschen im unzingelten Westberlin zu erklären. Die CDU-Opposition verhinderte dies. Tags darauf fuhr eine kleine Delegation aus kirchlich-evangelischen Kreisen zu Chruschtschow. Unter ihnen befand sich auch Dr. Erich Müller-Gangloff von der Evangelischen Akademie und von der Aktion Sühnezeichen. Er hoffte, dass eine Geste der Wiedergutmachung für deutsche Verbrechen in Osteuropa von  Chruschtschow gebilligt würde.

 

Zurück in Westberlin informierte Müller-Gangloff an einer studentischen Veranstaltung der Freien Universität Berlin (FU).  Nach dem Referat „Kann man mit den Russen sprechen?“  stellte ich mich dem Referenten als FU-Studenten aus der Schweiz  vor. Er überreichte mir vor Ort sein Typoskript und meinte, ich sollte doch schauen, dass sein Text in der Schweiz publiziert werde. Dieses Land sei doch neutral. Nach der Rückkehr von meinem Aufenthalt in Deutschland eilte ich zur Druckerei, für deren „Basler Volksblatt“ ich Kunstkritiken schrieb. Und mit viel Goodwill konnte ich die erste Nummer der „neutralität“, kritische Schweizer Zeitschrift für Politik und Kultur in Auftrag geben.

 

https://www.paul-ignaz-vogel.ch/text-1/

Paul Ignaz Vogel

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Super-GAU in Tschernobyl


Ich erinnere mich noch gut, wie nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl 1986 am Schweizer Fernsehen auf die plötzliche zusätzliche Strahlenbelastung unserer Atmosphäre durch radioaktiven Fallout hingewiesen wurde. Man empfahl, keine Pilze zu sammeln und zu verzehren, kein Moos fressendes Wild zu jagen und zu verspeisen, den Salat vor dem Essen gründlich zu waschen, übermässigen Genuss von roher Milch zu meiden etc..Schwangere Frauen sollten sich einen ärztlichen Rat holen. Unsicherheit in der Information und Kommunikation belasteten unsere Bevölkerung. Grosse Angst machte sich breit.

Paul Ignaz Vogel

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Replik

 

von Prof. Dr. Horst-Michael Prasser, Energy Science Center (ESC),

ETH Zürich

 

Sehr geehrter Herr Vogel

 

Ich denke auch, dass Verzicht eines der Elemente sein muss, um unseren Lebensraum zu erhalten. Die Frage ist, wie weit er gehen darf, damit nicht an der Substanz der wirklichen Lebensqualität gekratzt wird. Sicherheit, Gesundheit, Ernährung, Wohnkomfort sowieso, aber auch ein sozial notwendiges Mass an Komfort gehören dazu. Selbst die Mobilität. Sicher nicht der motorisierte Individualverkehr. Sicher auf keinen Fall Rüstung und Krieg. Meine diesbezügliche Formel habe ich zu Protokoll gegeben:

 

http://www.ippnw.ch/aktuell/akw/psrippnwschreibtoffenenbriefanprofprasser

"....Das führt mich zu dem Schluss, dass die Kernenergie dringend angewandt werden muss, um die mit der Energieversorgung verbundenen Umweltprobleme einigermassen beherrschen zu können. Unter anderem möchte ich, dass die Gefahren der immer sichtbarer werdenden Klimaveränderungen noch abgemildert werden können. Ich komme auch zu dem Schluss, dass die kolossale Aufgabe nur gelöst werden kann, wenn sich ein sparsamer und rationeller Energieeinsatz, die erneuerbare Quellen und die Kernenergie dabei ergänzen."

 

Zur letzten Veröffentlichung im "Blick" habe ich mir erlaubt, den von mir abgesegneten Wortlaut ins Internet zu stellen:

 

http://www.lke.mavt.ethz.ch/news-and-events/news.html

In Ihrem Text zitieren Sie mich nur unvollständig. Auch die Zeitungen haben es (warum auch immer) bevorzugt, immer wieder nur den Satz vom nicht existierenden Null-Risiko herauszustellen, ohne den Rest zu erwähnen, nämlich dass die Kernenergie andere Risiken vermeiden hilft, die immer grösser werden, je mehr man es mit den anderen Energieumwandlungstechnologien übertreibt. Da geht es auch um grosse Mengen toxischer Abfälle, um potentielle Störfälle mit vielen Toten, ja sogar um Freisetzungen von radioaktiven Stoffen, letzteres meist sogar durch den normalen Betrieb. Die Windkraft nutzt heute Seltene Erden für ihre Generatoren. In den Minen kommen sie mit Thorium gekoppelt vor, und da hat man schnell ähnliche Tailings, wie bei Uranminen. Geothermie hinterlässt meist mehr alpha-aktiven Nuklearabfall pro kWh, als die Kernkraft, u.s.w. All das wird (beihnah)nirgends thematisiert.

 

Meiner Meinung nach gehören Sie zu den Menschen, die an die Omnipotenz der Erneuerbaren glauben. Sie haben zu wenig Fantasie, um sich die Risiken einer ausschliesslich auf Erneuerbare Quellen setzenden Energieversorgung vorstellen zu können. Darüber sollten wir sprechen. Sie sind meiner Meinung nach viel grösser, als die Risiken einer auf modernen Prinzipien beruhenden Kernenergie. Allerdings fehlt mir die Zeit, diesen Dialog per E-Mail zu führen. Wir könnten uns aber gern einmal treffen, falls Sie Lust dazu haben.

 

Mit freundlichen Grüssen

 

Michael Prasser

 

 

Curriculum Vitae

 

Horst-Michael Prasser ist seit April 2006 ordentlicher Professor für Kernenergiesysteme an der ETH Zürich.

 

Er wurde 1955 in Görlitz, Deutschland, geboren, studierte von 1974 bis 1980 am Moskauer Energetischen Institut und promovierte 1984 an der Ingenieurhochschule Zittau mit Strömungsuntersuchungen zu Kernreaktoren. Seit 1987 ging er an das Zentralinstitut für Kernforschung Rossendorf bei Dresden. In der Phase der deutschen Wiedervereinigung wirkte er als persönlicher Referent des wissenschaftlichen Direktors an der Gründung des Forschungszentrums Rossendorf mit. Seit 1994 leitete Prof. Prasser die Abteilungen Störfallanalyse und Experimentelle Thermofluiddynamik am dortigen Institut für Sicherheitsforschung.

 

Prof. Prasser arbeitet auf dem Gebiet der Thermofluiddynamik kerntechnischer und chemisch-verfahrenstechnischer Anlagen. Seine Ergebnisse zur der Borvermischung im Reaktor liefern einen Beitrag zur Sicherheit von Druckwasserreaktoren. Mit neu entwickelten Messverfahren für strömende Flüssigkeits-Gas-Gemische, wie Gittersensoren, der zeitaufgelösten Gamma- und Röntgentomographie, druck- und temperaturfesten lokalen Gasgehaltssonden erforscht Prof. Prasser den Massen-, Impuls- und Energieaustausch an der Phasengrenze, sowie die Dynamik der Phasengrenzfläche selbst. Hierzu entwickelt er experimentelle Methoden, die es erlauben, grundlegende Phänomene auch bei industriell typischen Strömungsparametern mit hoch auflösender Messtechnik zu untersuchen, wie z.B. die Versuchsanlage TOPFLOW am Forschungszentrum Rossendorf. Ziel ist die Ertüchtigung von CFD-Codes für Zweiphasenströmungen. Mit dem Wechsel nach Zürich erweitert sich das Tätigkeitsfeld durch Nutzung der am Paul-Scherrer Institut bestehenden experimentellen Möglichkeiten.

 

(Quelle: ETHZ, Website)

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Schweizer Kernkraftwerke beziehen Uran aus Russland

Die Spur von Beznau und Leibstadt führt zum russischen Staatskonzern Rosatom und nach Sibirien. Nun prüft die Axpo, welche Folgen der Krieg in der Ukraine für die Uranlieferungen hat.

Stefan Häne, publiziert: 01.03.2022

Die Schweizer Energieversorgung ist abhängig von Russland – nicht nur beim Gas, wie es derzeit viel diskutiert wird. Sondern auch beim Uran, dem Brennstoff für Kernkraftwerke. Allerdings nicht auf den ersten Blick. Seit 2003 müssen die Betreiber der Schweizer Kernkraftwerke alle Kernmaterialbestände im Ausland, die sich in ihrem Besitz befinden, den Aufsichtsbehörden des Bundes melden. Aktuell umfasst die Liste des Bundes fünf Länder: Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Schweden und die USA. 

Doch für die Herkunft des Urans hat diese Liste nur bedingt Aussagekraft. Das zeigt sich bei Beznau. Die Axpo, welche dort die beiden Meiler betreibt, bezieht den Brennstoff zwar bei Framatome in Deutschland, doch es gibt einen Unterlieferanten aus Russland, wie der Stromkonzern bestätigt.

Die Axpo untersucht nun, wie sich der Krieg in der Ukraine auf diese Lieferkette auswirkt. «Über die konkreten Implikationen der Geschehnisse können wir aber noch keine Angaben machen», sagt Axpo-Sprecher Antonio Sommavilla. 

Kritik von Umweltorganisationen

Ähnlich tönt es beim Kernkraftwerk Leibstadt, das laut eigenen Angaben etwa die Hälfte des Urans aus Russland bezieht. «Wie sich die aktuellen Geschehnisse auf die Verfügbarkeit von Uran aus Russland auswirken werden, lässt sich im Moment nicht absehen», sagt Sprecher Thomas Gerlach.

Von derlei Sorgen sind die Betreiber des Kernkraftwerks Gösgen nicht geplagt: «Da Russland nicht zu unseren Lieferländern gehört, erwarten wir momentan keine Beeinträchtigungen», sagt Sprecherin Barbara Kreyenbühl.

 

Woher genau Leibstadt – wo die Axpo Hauptaktionärin ist – das russische Uran bezieht, sagen die Betreiber nicht. Gemäss Informationen dieser Zeitung stammte in den letzten Jahren zumindest ein Teil des angereicherten Urans für Leibstadt aus Minen, die Tochterunternehmen des russischen Staatskonzerns Rosatom gehören. Im Fall von Beznau kommt das Uran womöglich aus dem sibirischen Atomkomplex Seversk. 2014 hatte die Axpo jedenfalls bekannt gegeben, künftig auf diese Quelle setzen zu wollen.

Zuvor war sie wegen ihres Uranbezugs aus dem russischen Majak in die Kritik geraten. Umweltorganisationen hatten moniert, dass der Betrieb der Wiederaufbereitungsanlage Grenzwerte überschreiten und Mensch sowie Umwelt belasten würde. Die Axpo selber fand keine Hinweise darauf. Ihren Verzicht begründete sie mit der fehlenden Transparenz über die dort herrschenden Verhältnisse. Seit 2013 greift die Axpo gemäss eigenen Angaben nicht mehr auf Material aus Majak zurück. 

Vorräte für mehrere Jahre

Ob die Kraftwerksbetreiber ihre Lieferketten anpassen werden, ist offen. Branchenkenner sagen, die Laufzeiten der Lieferverträge betrügen teils mehrere Jahre. Ein Brennelement hat nach rund fünf Jahren ausgedient. Deshalb tauschen die Betreiber beim alljährlichen Wechsel ein Fünftel der Brennelemente gegen frische aus.

Beznau und Leibstadt haben laut eigenen Angaben jedenfalls genügend Vorrat, um ihre Meiler mehrere Jahre betreiben zu können. «Sollten bestehende Beschaffungswege ausfallen, verfügen wir zudem über Alternativen», sagt Axpo-Sprecher Sommavilla, ohne konkreter zu werden. Die Leibstadt-Betreiber dagegen sagen, sie könnten etablierte Lieferantenbeziehungen mit Kanada «stärker nutzen». 

Abbauwürdiges Uran kommt in zahlreichen Ländern vor. Russland gehört zu den bedeutenden Förderländern, die grössten sind Kanada, Australien und Kasachstan, die etwa drei Viertel des Marktes ausmachen. Wird mit dem Krieg in der Ukraine eine Anpassung nötig? «Uran aus oder über Russland zu beziehen, war schon vor dem Ukraine-Krieg problematisch», sagt Nils Epprecht, Geschäftsführer der atomkritischen Schweizerischen Energie-Stiftung (SES).

Über den Abbau dort sei noch weniger bekannt als in Ländern wie Australien oder Kanada. «Wenn, dann wären die westlichen Anbieter zu bevorzugen.» Doch auch in diesen Ländern führe der Uran-Abbau lokal zu grosser Verschmutzung und sei, da zum Teil in indigenen Gebieten gelegen, auch politisch «nicht unproblematisch».

Die Nuklearbranche bestreitet das. Uranminen würden zwar einen Eingriff in die Umwelt erfordern, ebenso wie die Gewinnung von Eisen und Kupfer für den Bau von Windparks oder Solaranlagen. Entscheidend sei aber, wie eine Mine betrieben werde. Heute stünden alle Uranminen unter behördlicher Aufsicht. Zahlreiche Uranminen seien nach Umweltnormen zertifiziert. SES-Geschäftsführer Epprecht sieht das anders: «Sauberen Uran-Abbau gibt es nicht.»

 

https://www.tagesanzeiger.ch/schweizer-kernkraftwerke-beziehen-uran-aus-russland-917246134946

 

(PIV / 30.04. / 11.05. / 14.05. 2019 / 10.04. 2023 )