Als Journalist interessiere ich mich stets für Prozesse im öffentlichen Geschehen, sei es hier in der Schweiz, in Europa oder in der ganzen Welt. Mit Aktuellem und mit Hintergründen möchte ich auf Fortschritte, ihre Bedingungen und Gefährdungen hinweisen.
In mehreren Gesprächen mit Georg Dobrovolny (Gründer des Forums Ost-West, Dr. oec. HSG), einem Kenner des ehemaligen Ostblocks in Europa, konnte ich wichtige und originelle Informationen über das Ende des Kalten Krieges und die sogenannte «sanften Wende» erhalten. Durch seine Analysen erfahren wir mehr über die möglichen Hintergründe der Invasion der Russischen Föderation in der Ukraine, zuerst 2014 mit der Annexion der Krim, danach dem hybriden Krieg im Donbass, dann mit der zweiten Invasion ab dem 24. Februar 2022 als Strafaktion.
Wie entwickelten sich die Beziehungen der Sowjetunion nach der Niederlage von Nazideutschland - anno 1945? Das Verhältnis zu den West-Allierten und ihren NATO-Verbündeten verschlechterte sich rasch im Kalten Krieg bis 1989. Dann begannen die Westmächte an den grossen Frieden in Europa zu glauben. Mit internatio-nalen Desinformations-kampagnen und nationalen Geschichtsfälschungen gelang der Russischen Föderation (RF) die grosse Täuschung. Hier sind Beispiele bis ins Jahr 2022.
Die deutsche Wehrmacht besetzte im Juni 1940 den nördlichen Teil Frankreichs. Im Süden etablierte sich ein faschistisches Vasallenre-gime unter Marschall Pétain. Den Willen zur erfolgreichen Résistance organisierte De Gaulle von London aus. Doch es gab auch viele Kollaborateur-Innen, die französische Beteiligung an den Menschheitsverbrechen war gross; vom Pariser Vorort Drancy aus fuhren die Züge in die deutschen Vernichtungslager. Und die offizielle Schweiz führte indessen ihre Flüchtlings-politik «gegen die Verju-dung» mit Kontaktgesprä-chen zur SS und Gestapo durch. (Teil 6)
Auch die deutsche Wehrmacht war im Zweiten Weltkrieg in schwerste Menschheitsverbrechen verstrickt. Als sie in
die Gebiete von Mittel- und Osteuropa Richtung Moskau vorrückte, schickte das Schweizerische
Rote Kreuz in antikommunistischem Eifer eine Ärzte-Mission an die Ostfront - auf Seiten der Nazis, um den Kampf gegen den «jüdischen Bolschewismus» tatkräftig zu unterstützen. Grund genug, diese
Mitschuld in die eidgenössische Gedenkkultur mit einzubeziehen. (Teil 7)