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Paul Ignaz Vogel

Schweizer Publizist

Schon wieder

Jedes Jahr gedenken wir am 27. Januar der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im Jahre 1945. Und damit der Schoa, dem Menschheitsverbrechen ohne Beispiel und Vergleich. Nie wieder, lautet unsere Devise. Nie wieder? Oder schon wieder? Wohin führt uns der fatale Hass auf Jüdinnen und Juden noch?

Am 7. Oktober 2023 überfielen Terrorist: innen der radikal-islamistischen Hamas von Gaza aus den Süden Israel und massakrierten auf bestialische Art gegen 1'200 Personen, nahmen 240 in Geiselhaft, es erlitten ca. 5'400 Personen schwere Verletzungen. Die Verbrechen geschahen auf israelischem Hoheitsgebiet.

Die sogenannten sozialen Medien des Internets stürzten sich auf die Ereignisse, ein hybrider Krieg setzte sich in der medialen Öffentlichkeit fest. Traditionelle Medien fielen in der Sofortphase nach den Massakern auf mannigfache Manipulationen herein und bemitleideten die Täter:innenschaft, die Hamas als Opfer - als Israel begann, sich zu verteidigen. Die Rolle Opfer und Täter: innen erschienen plötzlich umgekehrt.

Und heute? Gibt es Strukturen, Kontinuitäten, gesellschaftliche Ursachen für den steten und unbändigen Hass auf Jüdinnen und Juden? War es mit dem Ende des offiziellen Nationalsozialismus in Deutschland nicht zu Ende? Hat sich diese mörderische Vernichtungsideologie in anderem Gewand, von Generation zu Generation in der Neuzeit verändert, jedoch fortgepflanzt? So dass wir heute von der ersten NS-Generation unter Hitler und Himmler, der zweiten unter der PLO und ihres terroristischen Zweiges der PLFP (u.a. Flugzeug-Attentat mi schweizerischen Würenlingen 1970 etc.), der dritten unter der Hamas reden müssen?

Christentum verdrängt Judentum

Was wir historisch zuallererst feststellen: Das christliche Zeitalter bedeutete eine Katastrophe sondergleichen für das Judentum. Paulus, einst Saulus, ein Grieche mit jüdischer Herkunft, der sich zum hingerichteten jüdischen Rabbi Jesus von Nazareth in Palästina bekehrte, entwickelte als erster das gigantische ideologische Gebäude des Christentums, nahm eigentlich dem Judentum die Hoffnung auf einen noch kommenden Messias weg.

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